Wenn wir über Gesundheit sprechen, denken viele an sichtbare Symptome, an das, was messbar, fühlbar, greifbar ist. Doch manche Prozesse laufen im Stillen. Sie hinterlassen keine akuten Schmerzen, keine Schwellung, kein Fieber. Und doch verändern sie auf lange Sicht unser gesamtes inneres Gleichgewicht. Oxidativer Stress und stille Entzündungen gehören zu diesen Prozessen. Sie wirken schleichend, leise – aber tief.
Viele Menschen spüren, dass etwas in ihnen nicht mehr ganz rund läuft. Sie fühlen sich erschöpft, emotional instabil, mental überfordert oder innerlich angespannt – und das, obwohl alle „normalen“ Laborwerte scheinbar in Ordnung sind. Genau an diesem Punkt wird klar: Wenn wir den Körper wirklich verstehen wollen, müssen wir tiefer schauen. Wir brauchen Instrumente, um das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Denn oxidativer Stress und stille Entzündungen hinterlassen sehr wohl Spuren – nicht im klassischen Blutbild, aber in speziellen Parametern, die uns viel über die innere Dynamik eines Menschen erzählen können. Es geht dabei nicht um Diagnosen im schulmedizinischen Sinn. Es geht um ein besseres Verständnis dessen, was der Körper braucht, um sich selbst wieder regulieren zu können.
Ein besonders wichtiger Wert ist das hochsensitive C-reaktive Protein, kurz hsCRP. Während das „normale“ CRP nur auf akute Entzündungen reagiert, kann das hsCRP bereits kleinste, chronisch unterschwellige Entzündungsaktivität im Körper erfassen – selbst dann, wenn der Mensch sich scheinbar gesund fühlt. Schon Werte über 1 mg/l können Hinweise geben, dass der Körper in einem ständigen Reizzustand arbeitet, oft unbemerkt, aber mit Folgen für Energie, Schlaf, Hormone und das Immunsystem.
Auch entzündliche Zytokine wie TNF-α (Tumornekrosefaktor alpha) und IL-6 (Interleukin-6) können Aufschluss darüber geben, wie aktiv entzündliche Prozesse im Inneren bereits laufen – selbst dann, wenn sie sich nach außen kaum bemerkbar machen. Beide gelten als Schlüsselbotenstoffe in der Kommunikation des Immunsystems. Sind sie dauerhaft erhöht, zeigt das: Der Körper befindet sich in einem biologischen Alarmzustand. Besonders bei chronischer Müdigkeit, autoimmunen Reaktionen oder hartnäckigen Entzündungssymptomen können diese Werte eine tiefe Bedeutung haben – auch wenn sie in der klassischen Routinediagnostik kaum Beachtung finden.
Auch das oxidierte LDL – also LDL-Cholesterin, das durch freie Radikale verändert wurde – ist ein starker Hinweis auf oxidativen Stress. Oxidiertes LDL ist für den Körper ein Alarmsignal. Es löst Immunreaktionen aus, die langfristig zu chronischen Entzündungen in den Gefäßen führen können. Wenn dieser Wert erhöht ist, ist das wie ein Ruf der Zellen: „Ich brauche Schutz.“
Ein weiteres spannendes Puzzlestück ist der Glutathion-Status. Glutathion ist eines der wichtigsten Antioxidantien, die unser Körper selbst herstellen kann – ein wahres Multitalent, das freie Radikale neutralisiert, die Entgiftung unterstützt und zelluläre Reparaturprozesse steuert. Ist der Glutathionspiegel niedrig, fehlt dem Körper ein zentrales Werkzeug, um mit Belastungen umzugehen. Besonders Menschen mit anhaltender Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Hautproblemen zeigen hier häufig Defizite.
Auch die Spiegel von Vitamin C und Vitamin E geben Aufschluss über die antioxidative Reservekraft des Körpers. Beide sind lebenswichtig – nicht nur, um freie Radikale abzufangen, sondern auch, um andere Schutzstoffe zu regenerieren. Wenn diese Reserven erschöpft sind, verliert der Körper seine Elastizität im Umgang mit Stressoren – sowohl physisch als auch emotional.
Einen besonderen Blick sollten wir auch auf die Omega-3-Fettsäuren richten. Unsere Zellmembranen bestehen zu einem großen Teil aus Fettsäuren – und die Qualität dieser Fette entscheidet über die Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit unserer Zellen. Ein zu hoher Anteil an Omega-6-Fettsäuren (was in der modernen Ernährung fast immer der Fall ist) fördert stille Entzündungsprozesse. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 kann dem Körper hingegen helfen, wieder in eine entzündungsregulierende Balance zu kommen. Hochwertiges Omega-3-Öl – reich an EPA und DHA – ist hier ein wertvoller Impulsgeber. Es ermöglicht dem Körper, aus entzündlichen Kreisläufen auszusteigen und wieder in einen regulierenden Rhythmus zu finden.
Doch all diese Werte erzählen nur dann eine echte Geschichte, wenn wir sie im Zusammenhang betrachten. Denn kein Mensch ist nur ein Wert, kein Leben eine Zahl. Erst im Zusammenspiel mit den Symptomen, dem Lebensstil, der psychischen Belastung und der Ernährung ergibt sich ein Bild, das wirklich trägt.
Was mich immer wieder bewegt, ist, wie sehr der Körper nach Ausgleich strebt – selbst dann, wenn er über Jahre belastet wurde. Er will regulieren, will zurückfinden. Aber er kann es nur, wenn wir ihm die richtigen Impulse geben. Die Diagnostik ist dabei kein Ziel, sondern ein Werkzeug. Sie hilft uns, zu verstehen, wo Ressourcen fehlen – und wo der Körper sich selbst bereits auf einem guten Weg befindet.
In meiner Arbeit bedeutet das: Ich nutze Labordaten nicht, um Menschen in Schubladen zu stecken. Ich nutze sie, um besser zuhören zu können. Um tiefer zu sehen. Und um gezielt dort zu unterstützen, wo ein System überlastet, aber nicht verloren ist.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du funktionierst, aber du fühlst dich nicht mehr ganz verbunden mit dir. Du spürst, dass da mehr sein müsste – mehr Kraft, mehr Ruhe, mehr Klarheit. Dann kann ein gezielter Blick auf diese stillen Prozesse im Körper der Anfang sein. Nicht um dich zu beunruhigen, sondern um dich zu bestärken: Dein Körper hat dir etwas zu sagen. Und er wird deutlicher, wenn du bereit bist, wirklich hinzuhören.
Du willst mehr als nur „funktionieren“? Dann ist jetzt der richtige Moment.
Wenn du spürst, dass dein Körper dir Signale sendet – vielleicht leise, vielleicht schon eindringlicher –, dann nimm sie ernst. Nicht aus Angst. Sondern aus Verantwortung dir selbst gegenüber.
Oxidativer Stress und stille Entzündungen lassen sich nicht durch Zufall erkennen – sie brauchen ein geschultes Auge, gezielte Diagnostik und ein tiefes Verständnis für die Sprache deines Körpers. Genau das ist mein Ansatz: wissenschaftlich fundiert, individuell abgestimmt, ganzheitlich gedacht.
Wenn du bereit bist, nicht länger zu kompensieren, sondern zu verstehen – dann begleite ich dich gerne.
In einem persönlichen Gespräch klären wir, welche Analysen für dich sinnvoll sind, welche Strategien dich wirklich weiterbringen – und wie du wieder zurückkommst in die Kraft, Klarheit und Stabilität, die du verdienst.
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